Ziele-die-Basis-der-Zusammenarbeit-Hettl

Ziele – die Basis der Zusammenarbeit

Autor: Matthias Hettl
Autor: Hettl Consult
1. August 2019
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Ziele – die Basis der Zusammenarbeit

Autor: Matthias Hettl
Autor: Hettl Consult
1. August 2019

Ziele – die Basis der Zusammenarbeit

Ziele – die Basis der Zusammenarbeit. Für Erfolg in der Mitarbeiterführung ist es unabdingbar, dass Sie Ziele mit Ihrem Mitarbeiter vereinbaren. Die Zielsetzung bildet den Ausgangspunkt, um dort anzukommen, wo Sie mit Ihren Mitarbeitern hin möchten. Durch Konsequenz in der Zielsetzung, ist es Ihnen möglich, mit Ihrem Team in kürzerer Zeit mehr zu erreichen, als Sie je geglaubt hätten.

Mit Mitarbeitern Ziele zu vereinbaren, setzt den Turbo in Gang. So bringen Sie Ihre Mitarbeiter und sich selbst nach vorne. Eine der ersten und der wichtigsten Führungsaufgaben, die Sie zu tätigen haben, ist die Entscheidung, wo es hin gehen soll.

Formulierung von Zielen

Die Formulierung von Zielen legt die Basis für die erfolgreiche Zusammenarbeit mit Ihren Mitarbeitern und ist deshalb eine Ihrer Kernaufgaben. Lassen Sie uns den Ablauf zur Formulierung von Zielen, wie dieser in vielen Unternehmen praktiziert wird, betrachten. Meist im letzten Quartal des Jahres trifft sich die Führungsmannschaft und beschließt die Ziele für das nächste Jahr. Diese Zielsetzungen werden dann auf die einzelnen Bereiche und die einzelnen Abteilungen ‚heruntergebrochen’.

Ihre Aufgabe als Führungskraft ist es dann, die Ziele mit Ihren Mitarbeitern zu besprechen und aus Managementsicht die Orientierung für das Handeln Ihrer Mitarbeiter vorzugeben und individuelle Zielvereinbarungen mit Ihren Mitarbeitern zu treffen. Es geht darum, konkrete Ziele zu formulieren, an denen die Mitarbeiter ihr Handeln ausrichten können. Ihr Team soll also wissen, was von ihm erwartet wird.

Ziele geben Orientierung

Dass die Formulierung von Zielen Grundvoraussetzung für Erfolg ist, kann als Binsenweisheit gelten. Denn wie sollten Mitarbeiter ihre Ziele erreichen, wenn sie diese gar nicht kennen. Ihre Mitarbeiter müssen wissen, wo das Unternehmen hin will und was von ihnen erwartet wird. Bei manchen Führungskräften drängt sich der Eindruck auf, dass genau dies nicht der Fall ist. Die Mitarbeiter können nicht sagen, wo es genau hingeht, oder was das Ziel ihrer momentanen Aktivitäten ist.

Sie können zwar sagen, was sie gerade machen, aber das ist dann meist schon alles. Dies bestätigt auch Stephen Covey in seinem Buch ‚Der 8. Weg’. Hier führt er eine Untersuchung von Harris Interactive an, nach der von 23.000 Befragten nur 37% angaben, zu verstehen, was ihr Unternehmen zu erreichen versucht. Lediglich 20% der Befragten sagten, ihre Aufgaben seien klar auf die Ziele ihres Teams und Ihres Unternehmens ausgerichtet. Das hatte offensichtlich auch schon Mark Twain erkannt als er ironisch anmerkte: „Und als sie Ihr Ziel aus den Augen verloren, verdoppelten Sie ihre Anstrengungen“.

Ziele = Motivation

Neben ihrer Funktion, Orientierung und Richtung zu geben, sind Ziele auch aus motivationspsychologischer Sicht in der Mitarbeiterführung für Sie von großer Bedeutung. Durch die Vereinbarung von Zielen schaffen Sie bei Ihren Mitarbeitern eine innere Bindung, ein Committment, denn wer selber wählt, übernimmt Verantwortung. Besonders herausfordernde Ziele, verbunden mit regelmäßigem Feedback über die Zielerreichung, bergen ein hohes Motivationspotenzial. Hier ein Beispiel, wie hohe Ziele und Leistungsstandards zu guten Leistungen führen:

Henry Kissinger (vgl. Tracy, 1999, S. 104), dem ich in New York während meiner Arbeit für die Vereinten Nationen kennenlernen durfte, wird folgende Geschichte nachgesagt. Als einer seiner Mitarbeiter ihm einen Bericht vorlegte, ließ er diesen liegen und bestellte den Mitarbeiter am nächsten Tag zu sich. Er fragte ihn dann: „Ist das das Beste, was Sie mir abliefern können?“ Der Mitarbeiter sagte zu ihm: „Herr Kissinger, ich werde den Bericht noch einmal überarbeiten.

Dann arbeitete er zwei weitere Tage an dem Bericht und auch diesmal ließ ihn Kissinger einen Tag liegen und bestellte den Mitarbeiter zu sich mit der Frage: „Sind Sie sicher, dass Sie es nicht noch besser machen können? Der Mitarbeiter erwiderte ihm: „Herr Kissinger, bitte geben Sie mir noch eine Chance“. Drei Tage später kam der Mitarbeiter wieder, legte den Bericht vor und ´Kissinger behielt den Bericht einige Tage. Dann rief er den Mitarbeiter zu sich und fragte ihn: „Ist das nun ihr bestmöglicher Bericht?“ worauf ihm der Mitarbeiter antwortete: „Ich kann es wirklich nicht mehr besser machen!“ Daraufhin sagte Kissinger: „Gut, dann kann ich ihn ja jetzt lesen“.

Gesamtverständnis vermitteln = Sinn

Wenn Führungskräfte es versäumen, Ihren Mitarbeitern ein Gesamtverständnis zu vermitteln, wofür sie arbeiten, ist das gerade auch im Hinblick auf die Motivation eine schlechte Voraussetzung. Durch mangelnde Einsicht in das eigentliche Ziele fehlt es den Mitarbeitern außerdem oftmals an einem Verständnis für das ‚große Ganze’, an einem Erleben von Sinn in Ihrer Tätigkeit.

Sie müssen erkennen, dass es eine Ihrer wichtigsten Aufgaben als Führungskraft ist, Ihren Mitarbeitern Orientierung, im Sinne von Zielen zu geben. Selbst wenn in Ihrem Unternehmen kein ausgefeilter Zielvereinbarungsprozess stattfindet, ist es Ihre Aufgaben mit Ihren Mitarbeitern aus Ihrem persönlichen Verständnis, für Ihre Abteilung bzw. Ihren Verantwortungsbereich heraus, Ziele zu vereinbaren, es gibt keine Entschuldigung dafür, ziellos umherzuirren. Was hindert Sie daran, Ziele für Ihre Mitarbeiter zu formulieren?

Harvard Zielstudie

Übrigens hängt auch Ihr persönlicher Erfolg mit Ihrer Fähigkeit, sich Ziele zu setzen zusammen. Das verdeutlicht Mark McCormack (McCormack, 2007) in seinem Buch: Was Sie an der Harvard Business School nicht lernen. 1979 wurden die Absolventen des MBA-Studienganges gefragt: „Haben Sie konkrete Ziele?“. Es stelle sich heraus, dass 84% der Befragten verwundert antworteten, wenn Sie die heiligen Hallen von Harvard mit dem Diplom in der Tasche verlassen würden, könnten Sie aus einer Vielzahl erstklassiger Top-Einstiegspositionen auswählen. Warum sollten sie sich da Gedanken über Ziele machen. Eine zweite Gruppe (13%) hatte klare Vorstellungen von ihren Zielen. Sie sagten etwa, dass sie ins Investmentbanking einsteigen oder zu einer Unternehmensberatung oder General Motors gehen wollten. Die dritte Gruppe (3%) hatte nicht nur klare Zielvorstellungen, sondern hatte diese auch schriftlich formuliert.

Derselbe Abschlussjahrgang wurde zehn Jahre später erneut nach ihrem beruflichen Erfolg befragt. Es zeigte sich, dass die 13% mit klaren Zielvorstellungen ein etwa doppelt so hohes Einkommen hatten, wie die 84% ohne klare Ziele für die Zukunft. Die 3% der Absolventen, die ihre Ziele schriftlich fixiert hatten, verdienten im Durchschnitt sogar das Zehnfache der 84% ohne klare Ziele.

Ziele aufschreiben

Diese Ergebnisse lassen sich übertragen: Wenn Sie als Führungskraft mit Ihren Mitarbeitern gemeinsam Ziele formulieren und diese schriftlich fixieren, werden Sie erfolgreicher sein als andere, die das nicht tun. Zielklarheit ist die Voraussetzung zur Formulierung von Plänen, die zu diesen Zielen führen. Wenn Sie den Weg beschreiten und die ersten Schritte, die ersten Milestones, erfolgreich hinter dem Mitarbeiter liegen, dann steigt sein Selbstvertrauen und er gewinnt an Motivation für die nächsten Schritte.

Schritt für Schritt zur Zielerreichung

Ihre Aufgabe als Führungskraft ist mit der eines Bergführers vergleichbar. Sie vereinbaren mit Ihren Mitarbeitern, welchen der vielen Berge, die vor Ihnen liegen, Sie besteigen werden. Sie geben ihnen auf dem Weg dorthin Tipps und Unterstützung, bringen Ihre Erfahrung ein, wenn sie benötigt wird. Sagen Sie dass sich Ihre Mitarbeiter nicht zu schnell dem Gipfel nähern sollen, sondern gleichmäßig Schritt für Schritt nach oben gehen und dabei immer das Ziel im Auge behalten sollen. Sie achten darauf, dass Ihre Mitarbeiter sich noch auf dem richtigen Pfad befinden, Sie unterstützen sie bei Problemen, und Sie begleiten sie sicher zum Gipfel.

Zielklarheit schaffen

Wie schaffen Sie nun die Voraussetzung für Zielklarheit? Wie können Sie Ihren Mitarbeitern einen eingebauten Autopiloten geben, ein Navigationsgerät, dass nach Eingabe der Zieladresse den Mitarbeiter dort hinführt? Nur allein eine Stadt einzugeben, bringt den Mitarbeiter noch nicht ans Ziel. Sie müssen auch noch die richtige Stadt im richtigen Bundesland eingeben und dann auch den Straßennamen und dann auch noch die Hausnummer. Erst jetzt hat die Navigation die Daten, die sie benötigt. Oder funktioniert das bei Ihrer Navigation anders? In diesem Bild wird klar, was nötig ist: Die Ziele müssen spezifisch, klar und messbar sein.

Den Zielturbo in Gang setzen

Durch kontinuierliche Verfolgung des Ziels und den Abgleich von Ist und Soll ist es Ihnen möglich, mit Ihrem Team in kürzerer Zeit mehr zu erreichen, als Sie je geglaubt hätten. Ziele zu vereinbaren, setzt den Turbo in Gang. Mit diesem bringen Sie sich selbst und Ihre Mitarbeiter und nach vorne. Sie und Ihre Mitarbeiter müssen das Ziel klar vor Augen haben, wie die folgende Geschichte zeigt.

Florence Chadwick war eine begnadete Langstreckenschwimmerin und die erste, die den Ärmelkanal in beiden Richtungen durchschwamm. In den frühen 1950er-Jahren startete sie ein weiteres Experiment: Sie wollte eine 34 Kilometer lange Strecke zwischen der Insel Catalania und der kalifornischen Küsten als erste Frau der Welt durchschwimmen. Millionen schauten ihr über die Fernsehsender zu. Das Wasser war eiskalt und der Nebel so dicht, dass die Begleitboote sie kaum ausmachen konnten. Mehrmals mussten die Begleiter Haie mit Gewehren vertreiben, um sie zu schützen. Die Müdigkeit bereitete ihr keine großen Probleme; es war die eisige Kälte, die ihr zu schaffen machte.

Ein winziges Stück

Nach 15 Stunden bat sie, steif vor Kälte, aus dem Wasser geholt zu werden. Sie konnte nicht mehr. Ihre Mutter und ihr Trainer, die im Boot neben ihr herfuhren, beteuerten, dass die Küste schon ganz nahe sei. Sie drängten sie weiterzuschwimmen, aber als sie zur kalifornischen Küste hinüberschaute, sah sie nichts als den dichten Nebel und gab auf. Stunden später, als ihr Körper sich erwärmt hatte, kam der Schock über ihren Misserfolg: Nur eine halbe Meile vor der kalifornischen Küste war sie aus dem Wasser gezogen worden.

Ein winziges Stück vom Ziel entfernt, gemessen an der riesigen Strecke, die sie erfolgreich zurückgelegt hatte. Ein Reporter fragte sie: „Frau Chadwick, was hat Sie davon abgehalten, diese letzte halbe Meile zu schwimmen?“ „Es war der Nebel“, antwortete sie. „Wenn ich das Land hätte sehen können, wäre ich weitergeschwommen und hätte es geschafft.“ Die Ziele müssen spezifisch, klar und messbar sein. Die Formulierung von Zielen und das wirksame Managen der Zielerreichung ist eine Herausforderung für Sie als Führungskraft und bestimmt den Erfolgsgrad der Mitarbeiterführung. 

Über den Autor:

Dr. Matthias Hettl ist bekannt als internationaler Managementberater. Er trainiert und coacht Vorstände, Geschäftsführungen und Führungskräfte. Zudem vertrat er eine Professur für Management und verfügt über langjährige Führungsexpertise. Erfahrung hat er als Aufsichtsrat, Geschäftsführer sowie auch international als Consultant bei den Vereinten Nationen. Als renommierter Management- und Führungsexperte ist er ein gefragter Speaker.

Mehr Informationen unter: Hettl Consult

 

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