Richtige Entscheidungen treffen Hettl

Richtige Entscheidungen treffen

Autor: Matthias Hettl
Autor: Hettl Consult
15. August 2019
Richtige Entscheidungen treffen Hettl

Richtige Entscheidungen treffen

Autor: Matthias Hettl
Autor: Hettl Consult
15. August 2019

Richtige Entscheidungen treffen

Richtige Entscheidungen treffen: Durch Entscheidungen bestimmen Sie, in welche Richtung sich Ihr Bereich, Ihre Abteilung und Ihr Unternehmen entwickelt. und was weniger wichtig ist. Sie verteilen Ressourcen und setzen Prioritäten. Entscheidungen rechtzeitig und richtig zu treffen, beeinflusst, wie weit Sie kommen, denn in allen verantwortungsvollen Positionen geht es um die Verteilung von knappen Mitteln.

Mut zur Entscheidung

Zum Entscheiden gehört eine Portion Mut, denn „ob die Entscheidung richtig oder falsch war, das kann man immer erst hinterher wissen“, so Niklas Luhmann (2009). Gerade deshalb muss Ihnen klar sein, dass es bei Ihren Entscheidungen nicht allein darum geht, was entschieden wird, sondern dass überhaupt entschieden wird. Schlimmer als eine falsche Entscheidung ist immer keine Entscheidung.

Nichts ist für Ihre Mitarbeiter frustrierender, als wenn Entscheidungen immer wieder aufgeschoben werden. Sie müssen bereit sein zu entscheiden, um Ihrem Team die Weiterarbeit zu ermöglichen. Entscheidungen dann zu treffen, wenn es Ihre Mitarbeiter von Ihnen erwarten, ist einer der kritischen Aufgaben als Leader.

Starke Leader kommunizieren Entscheidungen selbst

Als starker Leader stehen Sie zu Ihren getroffenen Entscheidungen und kommunizieren negative Entscheidungen persönlich. Durch die persönliche Übermittlung dokumentieren Sie, wie wichtig Ihnen der Vorgang ist. Gerade bei besonders wichtigen Entscheidungen sprechen Sie selbst und dokumentieren so, dass Sie zu Ihrer Entscheidung stehen.

Wenn Sie als Leader nicht zwischen zwei Alternativen entscheiden, dann ähneln Sie als Leader jemandem, der mit einem Schnürschuh und einem Gummistiefel das Haus verlässt. Den Gummistiefel braucht er, weil es regnen könnte; falls nicht, hat er ja noch den Schnürschuh. Das ist ein untauglicher Kompromiss, denn man ist für beide Wettersituationen nicht optimal gerüstet.

Vier Arten von Entscheidungen

Es gibt vier Arten von Entscheidungen:

  1. solche, die absolut notwendig sind und sich nicht delegieren oder vermeiden lassen. Zum Beispiel sind Sie bei der Einstellung oder Entlassung eines Mitarbeiters oder weitreichenden Budgetentscheidungen gefordert.
  2. Solche, bei denen Sie nicht entscheiden müssen. Entweder können Sie delegieren oder die Entscheidung ist momentan nicht dringlich.
  3. Entscheidungen mit einer so weitreichenden Dimension, dass sie den Bestand Ihres Unternehmens gefährden können.
  4. Grundsatzentscheidungen, die Sie zwingend treffen müssen, da diese von weitreichender Bedeutung sind oder den Charakter eines Einzelfalls haben.

Eine Entscheidungsmethodik (vgl. Tracy 1999) ist eine Vorgehensweise, die Ihnen hilft, die Qualität Ihrer Entscheidungen zu verbessern und die nötige Sicherheit zu gewinnen.

Nehmen Sie sich dazu ein Blatt Papier und notieren Sie Folgendes:

Formulieren Sie zuerst klar und möglichst exakt, was das Ziel bzw. das erwartete Resultat Ihrer Entscheidung sein soll. Fragen Sie sich: Was versuchen Sie zu erreichen, zu vermeiden oder zu bekommen, und was ist der Grund für Ihre Entscheidung? Wo wollen Sie stehen, nachdem die Entscheidung erfolgreich umgesetzt wurde? Sinnvoll ist es, dass Sie bei der ersten Frage auch klären, ob es sich um einen Einzelfall oder eine Grundsatzfrage handelt.

Grundsatzentscheidungen vs Ad hoc Entscheidungen

Können Sie als Führungskraft adhoc entscheiden oder müssen Sie, da es sich um eine Grundsatzfrage mit weitreichender Auswirkung handelt, entsprechende Regeln und Vorgaben etablieren? Viele Entscheidungen können und müssen Sie sofort treffen. Für Grundsatzfragen müssen Sie sich jedoch die nötige Zeit nehmen, diese zu durchdenken, denn es geht dabei um wichtige Weichenstellungen. Schreiben Sie sich in diesem Fall auf, bis zu welchem Termin Sie die Entscheidung treffen werden. Wählen Sie diese Zeitspanne realistisch lang, aber halten Sie sich daran.

Handelt es sich um eine Grundsatzfrage, dann schließt sich die zweite Frage nach dem Mindestzustand an, den Sie mit Ihrer Entscheidung anstreben. Sie bestimmen damit das gewünschte Ergebnis, das Sie unter Berücksichtigung möglicher Kompromisse unter wirtschaftlichen Gesichtspunkten in jedem Fall erreichen möchten.

Alternativen und Konsequenzen

Im dritten Schritt überlegen Sie sich, ob es mögliche Alternativen gibt, die Mindestanforderung zu erreichen. Durchdenken Sie im vierten Schritt die Konsequenzen und die möglichen Risiken jeder Ihrer Alternativen. Dabei geht es nicht darum, dass Sie alle Studien und Analysen sammeln und auswerten. Dafür haben Sie nicht die Zeit. Es geht vielmehr darum, in einem pragmatischen Vorgehen fundiert zu einer Entscheidung zu kommen. Schreiben Sie dazu die positiven und die negativen Aspekte auf, die für und gegen die jeweilige Entscheidung sprechen. Überlegen Sie, wie sich die jeweiligen Alternativen auf Ihr Unternehmen auswirken und in welchem Umfang und zu welchen Kosten die getroffene Entscheidung gegebenenfalls rückgängig gemacht werden kann.

Entschluss fällen

Im fünften Schritt sind Sie bereit, einen Entschluss zu fällen. Selbstverständlich können Sie vorher noch Ihre Intuition und Ihre Kollegen zu Rate ziehen und noch eine Nacht über Ihre bevorzugte Alternative schlafen. Lassen Sie die Entscheidung in Ihrem Kopf ziehen wie einen guten Tee, bis Sie schließlich gut gereift ist. Dann sollte jedoch feststehen, wofür Sie sich entschieden haben.

Maßnahmen festlegen

Im sechsten Schritt legen Sie die Maßnahmen fest: Wer macht was bis wann und mit wem? Sie halten die grundsätzlichen Schritte fest, die zur Umsetzung Ihrer Entscheidung erforderlich sind. Überwachen Sie die Umsetzung und lassen Sie das Erreichen Ihres Ziels nicht mehr aus den Augen.

Zusammenfassung

6 Tipp zu richtigen Entscheidungsfindung:

  1. Klären Sie was das Ziel bzw. das erwartete Resultat Ihrer Entscheidung sein soll
  2. Was ist der Mindestzustand, den Sie mit Ihrer Entscheidung anstreben
  3. Gibt es mögliche Alternativen die Mindestanforderung zu erreichen
  4. Durchdenken Sie die Konsequenzen und die möglichen Risiken jeder Ihrer Alternativen
  5. Fällen Sie Ihren Entschluss
  6. Legen Sie die Maßnahmen fest

Über den Autor:

Dr. Matthias Hettl ist bekannt als internationaler Managementberater. Er trainiert und coacht Vorstände, Geschäftsführungen und Führungskräfte. Zudem vertrat er eine Professur für Management und verfügt über langjährige Führungsexpertise. Erfahrung hat er als Aufsichtsrat, Geschäftsführer sowie auch international als Consultant bei den Vereinten Nationen. Als renommierter Management- und Führungsexperte ist er ein gefragter Speaker.

Mehr Informationen unter: Hettl Consult

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