Die Führung entscheidet
Die Führung entscheidet – Jocko Willink und Leif Babin, zwei ehemalige U.S. Navy SEALs beschreiben in ihrem Buch „Extreme Ownership. How U.S. Navy SEALs Lead and Win“, wie wichtig die Führungskraft für den Erfolg des Teams ist. Nach ihrer Erfahrung, gibt es keine schlechten Teams, sondern nur schlechte Führungskräfte.
Hell Week
Sie beschreiben, wie die Grundausbildung der Navy SEAL’s mit 200 Bewerbern beginnt. Wenn die dritte Woche der Ausbildung anbricht, sprechen sie von den „Hell Week’s“. Diese sind von Schlafentzug und extremer körperlicher und geistiger Anstrengung geprägt. Die Rekruten begleitet in dieser Phase eine Glocke. Wenn sie diese läuten, dann heißt das, sie können nicht mehr und brechen die Ausbildung ab.
Mind over Matter – Willen
Die Glocke wird von etwa 50% der Bewerber geläutet. Überproportional viele Bodybuilder und Top-Athleten brechen als erste das Martyrium ab. Die Ausbilder sagen immer es geht mehr um Willenskraft als um Muskelkraft.
Das Bootsrennen
In der Hell Week haben die Rekruten eine besondere Übung zu absolvieren. In 7er Teams erhalten sie ein 100 kg schweres Schlauchboot. Mit dem Boot müssen die Teams gegeneinander antreten. Dabei werden Rennen ausgetragen, ein Parcours absolviert und die Botte müssen getragen werden.
Boot 2 vs Boot 6
Zwei SEAL-Instructors beobachten den Wettkampf untereinander, bei welchem interessanterweise meist das Boot Nummer 2 gewinnt und das Boot mit der Nummer 6 meist verliert. In der Folge muss das Verliererboot Strafaufgaben ausüben. Dies führt im Team zu Spannungen und Frust. Die Teammitglieder sind frustriert, beschimpfen sich und fangen an sich zu streiten.
Auf Befehl der Ausbilder werden nun die Führer der Boote getauscht. Also der Führer des Gewinnerbootes 2, übernimmt das Boot Nummer 6 mit seinem Team und umgekehrt. Der Führer vom Boot Nummer 6 ist erleichtert, denn nun führt er ein erfolgreiches Team. Der Führer von Boot Nummer 2 ist sauer, da er sich mit dem Looserteam herumschlagen muss.
Führungstausch
Eine neue Übung, mit neuen Führern der Boote beginnt. Das Ergebnis ist frappierend. Bei der neuen Übung gewinnt immer das Boot Nummer 6. Es schlägt sogar das Boot Nummer 2 und liegt auf dem ersten Platz. Allein der Austausch der Führer hat dazu geführt, aus einem Looserboot ein Gewinnerboot zu machen. Die Teammitglieder waren immer noch die gleichen. Es kommt also auf die Führung an, die es in kurzes Zeit geschafft hat, ein Gewinnerteam zu bilden.
Die Führung entscheidet
Es gut also keine schlechten Teams, es gibt nur schlechte Bootsführer. Denn als Bootsführer ist man verantwortlich dafür, wie das Team funktioniert. Die Regel lautet: „It’s not what you preach, it’s what you tolerate!“, soll heißen: „Erfolgreich ist nicht das, was Du vorgibst, sondern das was du tolerierst!“.
Wenn Sie als Führungskraft in Ihrem Team schlechte Performance dulden, dann orientieren sich die Teammitglieder nach unten. Führer von Gewinnerteams setzen den Performancestandard hoch an und versuchen immer besser zu werden.
No Slack – Level halten
Jeden Tag trainieren die Navy SEALs, sie arbeiten an ihren Prozessen, an den Abläufen, an der Zusammenarbeit. Und Sie als Führungskraft sind für Ihr Team verantwortlich. Denn es gibt keine Teams, nur schlechte Führungskräfte. Außerdem gilt: Nicht was Sie predigen ist wichtig, einzig welchen Level Sie setzen. Und: extrem Ownership – als Führungskraft sind Sie verantwortlich!
Über den Autor:
Dr. Matthias Hettl ist als international bekannter Managementberater, Trainer und Coach für Vorstände, Geschäftsführungen und Führungskräfte tätig. Er vertrat eine Professur für Management, verfügt über langjährige Führungserfahrung, u. a. als Aufsichtsrat, Geschäftsführer sowie auch international als Consultant bei den Vereinten Nationen. Als renommierter Speaker ist er ein gefragter Management- und Führungsexperte.