Der Hotdog Verkäufer in der Krise
Der Hotdog Verkäufer in der Krise ist eine interessante Geschichte die ursprünglich in der New York Times veröffentlicht wurde. Sie erzählt uns von der Macht der Information und wie diese Ihr Verhalten beeinflussen kann.
Die besten Hotdogs
Ein älterer Amerikaner in New York erfüllte sich seinen Kindheitstraum und eröffnete einen Hotdog-Stand. Dies trotz seiner persönlichen Einschränkungen, die er hatte. Denn sein Gehör war von Geburt an nicht besonders ausgeprägt und seine Augen wurden im Laufe der Zeit immer schlechter. Aber er wollte sich davon nicht abhalten lassen. Dies bedeutete jedoch, dass er nie Radio hörte und auch keine Zeitung las. Ihm reichte die Information, welche ihm sein Umfeld tagtäglich mitteilte.
Er war jedoch unheimlich freundlich und aufmerksam anderen gegenüber und ein guter Verkäufer. In seinen kleinen Hotdog-Stand verkaufte er mit freudiger und begeisterter Stimme Hotdogs. Seine Kunden liebten den Geschmack der Hotdogs und es sprach sich schnell herum, dass er die besten Hotdogs an der 42 Straße hatte. Er machte immer mehr Umsatz.
Das Geschäft läuft
Und um den Verkauf zusätzlich anzukurbeln, ließ sich unser Mann so einiges einfallen. Er stellte zum Beispiel mehrere 100 Meter vor seinem Stand täglich ausgefallene Schilder auf, die die Leute auf seine Hotdogs aufmerksam machten. Das Geschäft lief hervorragend. Immer mehr Leute kauften bei ihm Hot dogs. Er brauchte immer mehr Würstchen, und schon bald musste er sich einen größeren Hotdog-Stand kaufen.
Er war sehr glücklich darüber, dass sein Geschäft so gut lief. Die Nachfrage nach seinen Hotdogs nahm täglich zu, sodass er Hilfe brauchte. Daher fragte seinen Sohn, der an der Universität studierte: „Sohn, das Geschäft mit den Hotdogs läuft so gut, dass es Zeit ist, zu expandieren. Möchtest du nebenbei ein paar Dollars verdienen und mich beim Verkauf von Hotdogs unterstützen?“
Der Hotdog Verkäufer in der Krise
Als der Sohn von den Plänen seines Vaters hörte, schlug er die Hände über den Kopf zusammen und rief: „Vater, hörst du denn kein Radio? Schaust du nicht fern? Wir befinden uns in einer gewaltigen Wirtschaftskrise, wir haben eine riesige Rezession! Viele Menschen verlieren ihre Arbeit, wer Geld hatte, hat es an der Börse verloren, den Banken geht das Geld aus, nicht einmal mehr die Ersparnisse sind sicher – und du willst expandieren?“
Da wurde der Vater unsicher und er sagte zu sich selbst: „Mein Sohn studiert, er geht auf die Universität. Er liest Zeitung, er hört Radio, er schaut fern – er weiß da offenbar mehr als ich.“ Also beschloss der Vater auf seinen Sohn zu hören. Er expandierte nicht weiter. Darüber war er sehr betrübt und man merkte es ihm auch an. Er war nicht mehr so motiviert bei der Sache und rief nicht mehr lauthals und freudig, wie gut seine Hotdogs sind. Nach und nach kauften daher immer weniger Leute seine Hotdogs, bis fast niemand mehr kam. Da sagte der alte Mann: „Mein Sohn hatte recht, wir befinden uns wirklich in einer schrecklichen Wirtschaftskrise.“
Die Geschichte zeigt Ihnen, wenn Sie an die Krise glauben, wird sich diese irgendwann auch real ereignen. Sie zeigt aber auch, dass die richtige Einstellung Grundlage für jede Veränderung ist.
Autor:
Matthias Hettl ist bekannt als internationaler Managementberater. Er trainiert und coacht Vorstände, Geschäftsführungen und Führungskräfte. Zudem vertrat er eine Professur für Management und verfügt über langjährige Führungsexpertise. Erfahrung hat er als Aufsichtsrat, Geschäftsführer sowie auch international als Consultant bei den Vereinten Nationen. Als renommierter Management- und Führungsexperte ist er ein gefragter Speaker.
Mehr Informationen unter: Hettl Consult