Aufschieberitis im Griff Hettl

Aufschieberitis im Griff

Autor: Matthias Hettl
Autor: Hettl Consult
4. April 2019
Aufschieberitis im Griff Hettl

Aufschieberitis im Griff

Autor: Matthias Hettl
Autor: Hettl Consult
4. April 2019

Aufschieberitis im Griff

Aufschieberitis im Griff: “Eisen muss man schmieden, solange es heiß ist.” sagt ein Sprichwort. Das gilt für sehr viele Aufgaben und Herausforderungen. Doch in jedem von uns steckt auch ein besondere Spezies, der Aufschieber. Immer wieder werden wichtige, schwierige und komplexe Aufgaben geschoben. Wenn sich dieses Phänomen häuft, dann sind Sie von Aufschieberitis betroffen.

Mut zum Entscheiden vs. Aufschieben

“An den Mutlosen verschwenden die Götter alle Gunst und alle Gabe umsonst.” schrieb der erste deutsche Nobelpreisträger für Literatur, Theodor Mommsen, in seiner “Römischen Geschichte” über Pompeius. Dieser Satz gilt auch uns. Ohne Mut und Entscheidungswillen gelingt wenig. Mit Mut gelingt viel.

Aufschieben ist nicht mit Mutlosigkeit gleichzusetzen. Aber die Auswirkungen sind die selben. Es tut gut, immer mal wieder etwas Neues zu tun und Dinge zu tun, die ein wenig Mut erfordern. Mut, Entschlossenheit und Entscheidungsfreude lassen sich trainieren. Mit mehr Mut verhindern oder vermindern Sie natürlich auch Aufschieben ganz allgemein.

Sind Sie ein Aufschieber

Jeder Vierte, so lassen Studien vermuten, leidet unter wiederkehrendem Aufschieben. Aufschieben lässt sich diagnostizieren, wenn jemand wichtige Aufgaben lange Zeit vor sich herschiebt und stattdessen eher unwichtige, angenehmere (oder zumindest weniger unangenehme) Aufgaben erledigt. Viele Menschen (laut Hans-Werner Rückert 40%) erleiden dadurch gelegentlich oder häufig Nachteile.

Das Aufschieben wichtiger Aufgaben zählt zu den größten Effektivitätsverschwendern in Unternehmen. Vielfach bleiben Aufschieber unerkannt, ja werden sogar besonders geschätzt, weil ihnen der immerwährende Strom einfacher, neuer Aufgaben angenehm ist, weil sie dadurch sogar gerne Überstunden machen, ja oft selbst gar nicht bemerken, mit welchem Geschick sie Wichtiges auf die Lange Bank schieben.

Aufschieberitis im Griff

In nur 2 Minuten können Sie Ihre Aufschieberitis in den Griff bekommen. Im Grunde genommen geht es beim Aufschieben um folgendes: Wichtiger, als die Dinge perfekt zu Ende zu bringen, ist überhaupt erst einmal damit anzufangen. Denn allein durch das „Anfangen“ bringen wir manche Dinge schon direkt zu Ende. Ohne großen Aufwand.

Die meisten Tätigkeiten, die Sie gerne Aufschieben sind alles andere als schwierig. Es ist lediglich bequemer diese auf morgen zu verschieben. Irgendein passender Grund findet sich da immer. Ob wir noch aufräumen, erstmal eine Liste aufsetzen „müssen“, alles auf einmal tun wollen oder lieber im Internet surfen. Es gibt tausende „Gründe“ für Aufschieberitis.

Egal welche Ausrede Sie gerne benutzt, mit dieser Anti-Aufschieberitis-Technik fangen Sie direkt an umzusetzen. Die Regel selbst besteht aus 2 wichtigen Teilen

Anti-Aufschieberitis-Regel – 1. Teil 

Der erste Teil stammt eigentlich aus dem Buch „Wie ich die Dinge geregelt kriege: Selbstmanagement für den Alltag“ von David Allen. Er besagt, dass alle Tätigkeiten, die weniger als 2 Minuten brauchen gleich erledigt werden sollen. Also z. B. direkt auf eine E-Mail antworten, das Formular ausfüllen, die Unterlagen sofort zum Kollegen bringen oder die Antwort gleich verfassen.

Wenn also eine Aufgabe nur 2 Minuten dauert, dann sollen Sie es sofort erledigen. Das bringt Sie schon mal etwas weiter. Nur wie ist es mit komplexen Aufgaben.

Anti-Aufschieberitis-Regel – 2. Teil 

Natürlich reichen 2 Minuten nicht für komplexere Aufgaben. Es gibt Dinge die bauchen länger als 2 Minuten. Der entscheidende Punkt ist: Jede Aufgabe kann in 2 Minuten begonnen werden. Und das ist der echte Sinn hinter der 2-Minuten Regel.

Warum Sie damit Aufschieberitis bekämpfen können, liegt simpel und einfach an den Erkenntnissen aus der Physik. Sir Isaac Newton hat uns schon damit vertraut gemacht, dass Gegenstände, die ruhen auch zum Ruhen tendieren. Gegenstände, die sich bewegen neigen dazu sich weiterhin zu bewegen. Auf den Punkt gebracht heißt das: die Welt ist träge. Und genau diesen Effekt sollten Sie sich zu Nutze machen. Sobald Sie mit einer Tätigkeit begonnen haben (und in Bewegung sind) führen Sie diese auch fort. Das ist Physik clever genutzt.

Aufschieberitis im Griff – Transferbeispiele

  • Sie möchtest mehr lesen? Dann nehmen Sie sich vor, einfach nur eine Seite in einem Buch zu lesen und plötzlich lesen Sie eine halbe Stunde lang.
  • Sie möchten sich öfter sportlich betätigen? Dann nehmen Sie Ihre Schuhe und Ihr Trainingsoutfit  und gehen einfach nur vor die Tür. Und auf einmal sind Sie 20 Minuten gejoggt.
  • Sie möchten einen Fachartikel schreiben? Nehmen Sie sich einfach nur vor erst mal einen einzigen Satz zu schreiben. Und aus einem Satz wird dann ein ganzer Artikel.

Anfangen !

Das Wichtigste beim Bekämpfen von Aufschieberitis ist: Fanen Sie an – und bleiben Sie dran. Sezen Sie die Regel ein und zwar jetzt sofort. Probieren Sie es aus. Damit werden Sie jede Art von Aufschieberitis bekämpfen und wesentlich erfolgreicher sein. Dabei viel Erfolg und Freude bei der Umsetzung!

Über den Autor:

Dr. Matthias Hettl ist bekannt als internationaler Managementberater. Er trainiert und coacht Vorstände, Geschäftsführungen und Führungskräfte. Zudem vertrat er eine Professur für Management und verfügt über langjährige Führungsexpertise. Erfahrung hat er als Aufsichtsrat, Geschäftsführer sowie auch international als Consultant bei den Vereinten Nationen. Als renommierter Management- und Führungsexperte ist er ein gefragter Speaker.

Mehr Informationen unterHettl Consult

Aktuell beliebte Beiträge

Alle

Schlagwörter