Shakeltons-Fuehrungsqualitaeten-Hettl

Shackeltons Führungsqualitäten

Autor: Matthias Hettl
Autor: Hettl Consult
26. Januar 2017
Shakeltons-Fuehrungsqualitaeten-Hettl

Shackeltons Führungsqualitäten

Autor: Matthias Hettl
Autor: Hettl Consult
26. Januar 2017

Shackeltons Führungsqualitäten

Shackeltons Führungsqualitäten: „Suche Freiwillige für gefährliche Reise. Niedriger Lohn, bittere Kälte, lange Stunden in vollständiger Finsternis garantiert. Rückkehr ungewiss. Ehre und Anerkennung im Falle des Erfolges:“

Mit diesem Inserat suchte der Polarforscher und Expeditionsleiter Ernest Shackleton für seine Antarktis Expedition nach einer geeigneten Mannschaft. 27 Mann konnte Shackleton im Dezember 1914 motivieren, mit ihm in See, in Richtung Weddellmeer zu stechen, zur ersten Durchquerung des antarktischen Kontinentes.

Endurance (“Durchhaltevermögen”)

Im Auftrag des britischen Empires startete der damals schon gefeierte Polarforscher seine Expedition. Endurance (“Durchhaltevermögen”) nannte Shackelton sein Polarschiff und den Namen hätte er nicht besser wählen können. Denn die Reise sollte als Beispiel menschlicher Ausdauer, eines unbändigen Überlebenswillens und einzigartiger Führungsqualitäten, bei der Entdeckung der Antarktis in die Geschichte eingehen.

635 Tage im Eis        

Die Endurance segelte zum südlichen Polarkreis und starte von South Georgia Island in der Sub-Antarktis in Richtung Südpol. Dort kämpfte sich das Schiff durch vereistes Gewässer und geriet kurz nach ihrer Abfahrt in die Fänge des Packeises, rund 2.000 Kilometer vor dem eigentlichen Ziel. Mühsam manövrierte die Crew durch Eisschollen und Fahrrinnen. Dann am 19. Januar 1915 schnappte die “Eisfalle” zu, die Endurance war eingefroren – mitten im antarktischen Sommer. Alle Versuche der Männer, das Schiff wieder loszubekommen scheiterten. Sie befanden sich noch 80 Meilen von ihrem Ziel entfernt.

Höchste Gefahr für die Endurance

Ernest Shackleton ließ das Schiff für die Überwinterung vorbereiten. Die Besatzung zieht in den schützenden Bauch des Schiffes. Im Mai ging für drei Monate die Sonne unter, Temperaturen von bis minus 46 Grad sind keine Seltenheit. Doch auch die zurückkehrende Sonne am 26. Juli 2015 verhieß nichts Gutes. Denn das anbrechende Frühjahr brachte das Eis in Bewegung, die Endurance drohte unter dem Druck der Eisschollen zu zerbersten.

Schiffbrüchige in der Antarktis  

Zehn Monate warteten die Männer schon auf eine Lockerung des Eises. Der 27. Oktober 1915 wird zum Schicksalstag für die Besatzung: Das Expeditionsteam verlässt, gerade noch rechtzeitig, das Schiff. Dann wird das Schiff am nächsten Morgen von den Eismassen wie eine Ziehharmonika zusammen geschoben, das Vorderdeck überflutet, die Offiziersmesse zu drei Vierteln mit Eis gefüllt. Der Todeskampf des Schiffs dauert an. Am 21. November 1915 sinkt das Schiff und die Männer um Shackleton waren zu Schiffbrüchigen in der einsamsten und gefährlichsten Region der Welt geworden.

Heiliger Abend auf einer Eisscholle in der Antarktis

Ab dem 327. Tag der Expedition ist die Besatzung gezwungen, zu Fuß weiter durch eine weiße Wildnis zu ziehen. Denn der Fußmarsch ist eher eine Beschäftigungstherapie. Die Schiffbrüchigen schaffen immerhin zehn Kilometer am Tag. Doch wegen zahlreicher Umwege zwischen den gigantischen Eismassen bleibt unterm Strich oft nur ein Kilometer übrig. Am 22. Dezember 1915 feiert die Crew Weihnachten, die letzten Vorräte werden aufgebraucht. Es folgt eine Zeit des Wartens.

Drei Monate im Packeis

Die Shackleton-Expedition war weiterhin vom Eis eingeschlossen. Drei Monate kampierten die Forscher im sogenannten “Patience Camp”, dem Gedulds-Camp. Und sie trieben mit dem Packeis in Richtung Norden. Immer der tödlichen Gefahr ausgesetzt, durch das Eis zu brechen. Dann Anfang April 2016 öffnete sich eine Wasserrinne zwischen den gefrorenen Eisschollen. Und die Männer nutzten ihre Chance. Sie ließen drei Rettungsboote zu Wasser, die sie von der Endurance mitgenommen hatten. Und endlich am 15. April 1916, dem 498. Tag der Reise: Land. Die Shackleton-Crew erreichte nach unendlich erscheinenden Strapazen Elephant Island, die Elefanteninsel (Süd-Shetland).

Die Rettung nach fünf Monaten

Doch sollten noch weitere fünf Monate bis zur endgültigen Rettung vergehen. Denn die Elefanteninsel ist Niemandsland, felsig, und unbewohnt. Äußerst selten fuhren hier Schiffe vorbei, da keine Seestrasse vorbeiführte. Daher wird niemand die Expedition dort vermuten und niemand wird vorbeikommen, das Team abzuholen. Zudem verhinderte die angegriffene Gesundheit einiger Team-Mitglieder ein gemeinsames Weiterziehen.

700 Seemeilen durch eisiges Gewässer

Noch einmal fällte Ernest Shackleton die rettende Entscheidung. Denn Shackleton beschloss, die Gruppe zu teilen. Die zwei schwächeren Boote mit ihren Crewmitgliedern sollten auf Elefant Island verbleiben, während Shackleton mit fünf weitere Teammitglieder versuchte, das rund 700 Seemeilen entfernte South Georgia mit dem dritten Boot, der James Caird zu erreichen. Dort gab es eine Walfangstation, von denen er sich für die restliche Crew Hilfe versprach.

Das unglaubliche Finale

Der spektakulärste Teil der Expedition begann. In einem winzigen Rettungsboot macht er sich auf den Weg. Und tatsächlich landen sie nach 17 Tagen und einer 800 Meilen langen Fahrt durch eisige Gewässer landeten sie auf South Georgia Island in der Sub-Antarktis. Dort wo sie vor 16 Monaten aufgebrochen waren. Als sie völlig erschöpft in South Georgia anlanden, stellten sie fest, dass sie auf der falschen Seite, auf der unbewohnten Seite der Insel angekommen waren.

Mit letzter Kraft

Dann in einem letzten Kraftakt kletterte Shackleton mit zwei seiner Begleitern 36 stundenlang über das gebirgige, unbekannte Landesinnere. Und es gelang ihnen mit allerletzter Kraft, einen Weg über die bis zu 1.200 Meter hohen, verschneiten und vereisten Berge auf die andere Seite der Insel zu finden, wo eine Walfangstation den ausgehungerten und unter Erfrierungen leidenden Polarforscher mit seinen Begleitern in Empfang nahm.

Shackeltons Führungsqualitäten hat alle gerettet

Bei der anschließenden Rettungsaktion wurden alle Crewmitglieder am 30. August 1916 von dem chilenischen Dampfschiff Yelcho gerettet und lebend geborgen. Das ist der Grund warum diese Expedition als einzigartig gilt: Anderthalb Jahre in der Antarktis verschollen und gesund kehren alle Teilnehmer zurück.

Geben Sie Orientierung als Führungskraft

Shackletons Herausforderungen waren existenziell und lebensbedrohlich. Sie werden in Ihrem Führungsalltag sicherlich nicht mit solch extremen Herausforderungen zu tun haben. Doch stehen Sie als Leader stets auf der Brücke und müssen zielgerichtet Ihr Schiff und Ihre Mitarbeiter durch die wogenden Wellen führen. Dabei begegnen Sie vielen Herausforderungen: Sie müssen Sandbänke umfahren, Stürmen ausweichen, Ihr Schiff bei schwerer See auf Kurs halten, schwierige Entscheidungen zur Route treffen und Ihren Reeder von Ihrer Sichtweise der Routenwahl überzeugen. Damit Ihr Schiff auf Kurs bleibt, kommt es auf Sie an und darauf, wie sie mit Ihren Mitarbeitern umgehen, ihnen die Richtung aufzeigen und sie mitnehmen auf ihrem täglichen Weg als Navigator zum Ziel.

Um den vielfältigen Anforderungen zu begegnen, brauchen Sie geeignete Führungsqualitäten. Ihre persönliche Führungsqualität als Leader beeinflusst Ihren Führungserfolg mehr als jeder andere Faktor.

Shackeltons Führungsqualitäten – Erfolgsgeheimnisse

Der charismatische Shackleton bewies exzellente Führungsqualitäten, von denen jeder Leader lernen kann. Durch seine Persönlichkeit, getragen von unerschütterlichem Optimismus und von Einfühlungsvermögen, bekam er große Loyalität und das führte zu dem lebensrettenden Zusammenhalt in der kritischen Situation.

Die wichtigsten Erkenntnisse aus Shackeltons Führungsqualitäten für Leader sind:

• Sorgen Sie für Ordnung und Routine, damit alle Ihre Teammitglieder wissen, wo sie stehen und was erwartet wird.
• Hören Sie Ihren Mitarbeitern zu und gehen Sie selbst großzügig mit Informationen um. Gut informierte Mitarbeiter sind ieistungsbereiter und engagierter.
• Gehen Sie immer mit gutem Beispiel voran. Wenn möglich, zeigen Sie ab und zu, dass Sie die Aufgaben, die Sie delegieren, selbst erfüllen können.
• Führen Sie regelmäßig kleine Team-Events durch, um den Zusammenhalt und den Spirit zu stärken.
• die Größe der Gruppen klein halten bei schwierigen Aufgaben.
• möglichst autonome Gruppen schaffen. Seien Sie sich aber auch darüber im Klaren, dass nicht alle Teams gleich stark sein werden.
• Scheuen Sie sich nicht, Ihre Meinung zu ändern, wenn sich diese als falsch herausgestellt hat.
• Delegieren Sie die Führungsverantwortung an Teamleiter, aber behalten Sie den Gesamtüberblick.
• Zeigen Sie deutlich Ihr Vertrauen in die Teamleiter und Stellvertreter.

Über den Autor:

Dr. Matthias Hettl ist als international bekannter Managementberater, Trainer und Coach für Vorstände, Geschäftsführungen und Führungskräfte tätig. Er vertrat eine Professur für Management, verfügt über langjährige Führungserfahrung, u. a. als Aufsichtsrat, Geschäftsführer sowie auch international als Consultant bei den Vereinten Nationen. Als renommierter Speaker ist er ein gefragter Management- und Führungsexperte.

Mehr Informationen unter: Hettl Consult

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