Kontrolle ausüben Hettl

Kontrolle ausüben

Kontrolle ausüben Hettl

Kontrolle ausüben

Kontrolle ausüben

Kontrolle ausüben ist genauso wichtig, wie Vertrauen haben.

„Vertrauen ist gut, Kontrolle ist besser.“ (Vladimir Iljitsch Lenin)

Wenn wir über Vertrauen sprechen, ist es auch wichtig den Begriff der Kontrolle als wirksames Regulativ zum Vertrauen betrachten. Im unternehmerischen Kontext ist Vertrauen ohne Kontrolle nicht möglich. Vielfach höre ich jedoch in Gesprächen mit Leadern die Aussage: Entweder man hat Vertrauen zueinander oder nicht.

Entweder kann man über alles miteinander sprechen oder es ist eben kein Vertrauen da. Dann müssen Sie auf Kontrolle und Nachprüfung setzen. Für blindes Vertrauen besteht jedoch für wirksame Leader keine Basis. Das würde bedeuten, dass Vertrauen und Kontrolle sich gegenseitig ausschließen. Diese Sichtweise eines absoluten Vertrauens ist eher ein romantisches Wunschbild, denn eine realistische Erwartung. Für ein begründetes, gerechtfertigtes Vertrauen bedarf es der Kontrolle als notwendigem und logischem Gegenstück.

Mindestmaß an Kontrolle

Überall dort, wo Sie Aufgaben und Verantwortung delegieren, bleibt Ihnen ein Mindestmaß an Kontrolle. Denn Sie tragen letztendlich in Ihrem Bereich die Gesamtverantwortung. Also müssen Sie auch Kontrolle ausüben, um der vom Unternehmen an Sie delegierten Verantwortung gerecht zu werden.

Unterschiedliche Intensität

Der Umfang und die Intensität Ihrer Kontrolle richten sich nach verschiedenen Kriterien. Diese sind Kompetenz und Bereitschaft des Mitarbeiters, die übergebene Aufgabe zu übernehmen und natürlich der Bedeutung der Aufgabe für Ihre Abteilung und das Unternehmen. Das heißt für Sie, dass Sie unterschiedliche Mitarbeiter auch unterschiedlich intensiv kontrollieren müssen. Bei einem Mitarbeiter,  müssen Sie als Vorgesetzter stärker kontrollieren. Das ist der Fall, wenn Aufgabe noch nicht vollständig beherrscht und noch nicht alle nötigen Fähigkeiten vorhanden sind. Bei einem anderen Mitarbeiter, der eher unstet in seinem Verhalten und seiner Leistung ist, müssen Sie mehr kontrollieren als bei einem äußerst zuverlässigen Mitarbeiter. Auch bei jemandem, der Anlass zur Besorgnis gibt, dass er sich allzu sehr an seinen eigenen Interessen orientiert, müssen Sie als Vorgesetzter genauer hinsehen als bei jemandem, der von Grund auf redlich ist. Dieser sicher unangenehmen Situation müssen Sie sich stellen. Vertrauen ist keine Einbahnstraße.

Die nötige Kontrolle gewinnt nachhaltig an Akzeptanz bei Ihren Mitarbeitern durch die Art, wie Sie diese ausüben. Wenn Sie die Kontrolle in konstruktiver Art durchführen, in der Erwartung, dass alles in Ordnung ist, dann bietet sie zugleich eine Gelegenheit zur persönlichen Weiterentwicklung, zum respektvollen Umgang und Vertrauen.

Art und Weise der Kontrolle

Auch wenn Sie Fehler bei Ihrer Kontrolle feststellen, ist es wieder die Art und Weise des Umgangs damit, wie Sie den Mitarbeiter darauf ansprechen und dafür sorgen, dass sich dieser Fehler nicht wiederholt. Sicher werden Sie Ihren Mitarbeiter nicht herabwürdigend behandeln, wenn ein Fehler passiert oder er ein Risiko eingegangen ist, das sich als zu hoch erwiesen hat. Vertreiben Sie die latent vorhandene Angst, schaffen Sie Vertrauen und Zuversicht, indem Sie auch Fehler zulassen. Fehler sind erlaubt, solange daraus gelernt wird.

Kennen Sie die Geschichte von Thomas Watson, dem Gründer von IBM? Das Unternehmen IBM hatte über Monate hinweg in die Entwicklung einer neuen Technologie, die nicht funktionierte, ungefähr zehn Millionen US-Dollar investiert, und er rief deshalb den zuständigen Vizepräsidenten zu sich in sein Büro im obersten Stockwerk des Hauptgebäudes in New York. Dieser kam, schloss die Türe hinter sich und sagte zum Unternehmensgründer: „Herr Watson, ich weiß, warum Sie mich einbestellt haben. Es ist, weil dieses Projekt so hohe Verluste verursacht hat. Ich werde deshalb meinen Hut nehmen.“ Watson sah ihn an und antwortete: „Kündigen? Wir haben gerade 10 Millionen Dollar in ihre Weiterbildung investiert. Sie werden jetzt nicht kündigen und die gesamte Erfahrung mitnehmen!“ Das ist die Einstellung, die Vertrauen schafft und ein positives Arbeitsklima erzeugt.

Verhalten bei Vertrauensmissbrauch

„Wer nicht genügend vertraut, wird kein Vertrauen finden.“ (Lao-Tse)

Vertrauen ist eine Zukunftsinvestition, bei der Sie in Vorleistung gehen. Das heißt, nicht erst, wenn es sich Ihr Mitarbeiter verdient hat, sondern gleich zu Beginn der Zusammenarbeit. Außerdem basiert Vertrauensbildung auf Gegenseitigkeit. Sie müssen wissen, dass Sie sich auf Ihr Gegenüber verlassen können. Dass Sie nicht enttäuscht werden. Es liegt an Ihnen sicher zu stellen, dass Sie jederzeit erfahren, wenn Ihr Vertrauen missbraucht wird. Zudem dass Ihre Mitarbeiter auch wissen, dass dieser Vertrauensbruch unausweichliche und gravierende Folgen haben wird.

Umgang mit Illoyalität

Haben Sie den Eindruck, dass es Ihnen trotz eines von Ihnen praktizierten vertrauensvollen Umgangs nicht gelingt, mit einem Mitarbeiter eine Vertrauensbasis zu schaffen, und haben Sie klare Beweise, dass Ihr Mitarbeiter illoyal ist und er das in ihn gesetzte Vertrauen massiv enttäuscht, dann besteht keine Basis mehr für eine Zusammenarbeit. Malik meint dazu:

„Man kann mit Intriganten nicht und niemals zusammenarbeiten. Sie vergiften jeden Brunnen, verseuchen jedes Klima und unterminieren jeden Versuch, Vertrauen zu schaffen“

Auch wenn es Ihnen im ersten Moment schwierig erscheint, hier gilt der Rat: Finden Sie einen Weg, wie Sie sich von diesem Mitarbeiter schnell und dauerhaft trennen.

Sie als Leader haben es in der Hand, dass Sie mit dem, was Sie tagtäglich tun, zu Transparenz und Glaubwürdigkeit beitragen. Dass Ihre Art Ihrer Kommunikation und Ihr Umgang innerhalb Ihres Verantwortungsbereiches zur Vertrauensbildung beitragen.

Über den Autor:

Dr. Matthias Hettl ist als international bekannter Managementberater, Trainer und Coach für Vorstände, Geschäftsführungen und Führungskräfte tätig. Er vertrat eine Professur für Management, verfügt über langjährige Führungserfahrung, u. a. als Aufsichtsrat, Geschäftsführer sowie auch international als Consultant bei den Vereinten Nationen. Als renommierter Speaker ist er ein gefragter Management- und Führungsexperte.

Mehr Informationen unterHettl Consult

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