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Top Performer beraten

Autor: Matthias Hettl
Autor: Hettl Consult
24. Juli 2020
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Top Performer beraten

Autor: Matthias Hettl
Autor: Hettl Consult
24. Juli 2020

Top Performer beraten

Top Performer beraten ist eine Herausforderung. Denn die Top Executives an der Unternehmensspitze sind Menschen, die bewiesen haben, dass sie leistungsfähiger und -bereiter als ihre Wettbewerber um die Spitze sind. Zudem sind sie auch durchsetzungsstärker als andere. Damit geht automatisch einher, dass diese Top Performer auch selbstbewusster und damit resistenter gegen Rat, Empfehlungen und Änderungen sind. Das liegt überwiegend in ihrer Person und ihrem beruflichen Werdegang begründet.

Smarte, intelligente und brillante Köpfe

Wer kommt ganz nach oben und wird Vorstandsvorsitzender oder Mitglied im Vorstand. Es sind vielfach smarte, intelligente und brillante Köpfe. Diese zeichnen sich durch eine extrem schnelle Auffassungsgabe aus. Sie analysieren, strukturieren und verarbeiten Informationen und Sachverhalte blitzschnell. Stellen sich und ihren Managementteams anspruchsvolle Aufgaben, schieben Initiativen an und haben in ihrer beruflichen Biografie schon mehrfach bewiesen, dass sie Außergewöhnliches leisten können.

Entsprechend selbstbewusst treten die Top-Entscheider im Unternehmen auf. Meist zu Recht! Trotzdem scheitern zum Beispiel Vorstände immer häufiger. Das heißt, sie müssen entweder vorzeitig ihren Hut nehmen oder ihr Vertrag wird nicht verlängert. Nur etwa die Hälfte der Vorstandsvorsitzenden erreicht aktuell noch das Ende ihrer zweiten Amtszeit. Und immer öfter werden aus Top-Managern, die vor kurzem noch in den Wirtschaftsmagazinen auf dem Cover waren, über Nacht “Nieten in Nadelstreifen”. Warum ist das so. 

Top-Karrieren erfordern Durchsetzungskraft

Die Aufgaben der Top Executives in den Unternehmen sind heute aufgrund der grundsätzlichen Dynamik, der Globalisierung der Wirtschaft und Internationalisierung der Kapitalmärkte so komplex und vielfältig, dass sie nur noch bedingt “gemanagt” werden können. Verstärkend kommt aktuell die Entwicklungen und Konsequenzen der Corona Covid19 Krise hinzu. Top-Entscheider können häufig nur noch eine Risikominimierung betreiben. Das indem sie die Herausforderungen, vor denen sie bei ihrer Arbeit stehen, stets neu auszubalancieren. Dasselbe gilt für die oft widersprüchlichen Interessen der Stakeholder wie Anteilseigner und Banken, Kunden und Mitarbeiter.

Hierfür müssen die Top-Entscheider sicherstellen, dass in ihrer Organisation die richtigen Leute in den richtigen Führungspositionen sitzen. Außerdem müssen sie mit ihren Kollegen im Top Team sowie den Leitern der Unternehmenseinheiten ein Hochleistungsteam bilden. Denn allein können sie die Erwartungen der Stakeholder nicht erfüllen. Das Gesamtteam und die Leistung dieses High Performing Teams ist entscheidend. 

ZDF ist entscheidend

Und hier lässt sich oft das zentrale Problem feststellen. In den Top-Positionen sitzen in der Regel  “Alpha-Tiere” also Menschen, die aktiv die Führungsverantwortung suchen und die auf ihrem Weg nach oben immer wieder bewiesen haben, dass sie Organisationen erfolgreicher führen können als andere. Dies im wesentlichen aufgrund ihrer analytischen Intelligenz, ihrer Leistungsfähigkeit und Leistungsbereitschaft sowie ihrer Durchsetzungskraft. Das bestimmt auch ihr Selbstbild, ihre Sicht auf Menschen, Situationen und Konstellationen sowie ihr Verhalten.

 Alpha-Männer und -Frauen lieben daher ZDF = Zahlen, Daten und Fakten. Die “weichen Faktoren” im Management, so ist vielfach die Sichtweise, lenken vom Wesentlichen, ab. Und als brillante Analytiker haben sie meist schon ihre Lösung für ein Problem parat, während ihr Mitstreiter dieses noch nicht einmal erkannt haben. Entsprechend ungeduldig reagieren sie zuweilen. Und entsprechend dominant und eher einschüchternd wirkt dann auch st oft ihr Auftritt.

Alpha-Tier trifft Alpha-Tier

Doch dann befinden sie sich an der Spitze. Und ihre engsten Mitstreiter sind plötzlich wie sie “Alpha-Tiere”. Das heißt, sie verfügen weitgehend über dieselben Persönlichkeitsmerkmale und zeigen dieselben Leitwolf-Attitüden. Und mit diesen Männern und Frauen müssen sie kooperieren und ein High-Performance-Team bilden, um die Erwartungen der Stakeholder zu erfüllen.

Das erfordert von den Top Executives teils andere Fähigkeiten, als diejenigen, die sie auf dem Weg nach oben zeigten. Denn statt wie bisher primär dafür zu sorgen, dass die aus dem Tagesgeschäft sich ergebenden Aufgaben erfüllt werden, müssen sie nun andere Menschen inspirieren. Und statt nur das Erreichen der operativen Ziele zu überwachen, müssen sie andere dazu motivieren, gewohnte Pfade zu verlassen, damit Quantensprünge möglich sind.

Top Executive müssen inspirieren und empowern

Gerade Top Executives müssen ihr Team inspirieren und empowern. Doch ihre Kollegen sind wie sie “Alpha-Tiere”, die ihnen nicht vorbehaltlos folgen. Entsprechend vielfältig sind oftmals die Reibungspunkte auf der Top-Ebene. Denn Mitglieder der Top-Teams beäugen sich oft ähnlich misstrauisch, wie konkurrierende Rüden in einem Wolfsrudel. Trotzdem müssen sie im Unternehmensalltag kooperieren, obwohl die meisten Alpha-Tiere eher Einzelkämpfer als Teamplayer sind.

Das macht es oft schwer, eine gemeinsame Wirkung zu entfalten, die zum Erfüllen der Erwartungen der Stakeholder und insbesondere der Shareholder nötig wäre. Doch das ist dem obersten Leitwolf und seinem Team oft nicht bewusst. Denn die Anfragen, die uns als Beratungsunternehmen erreichen, sind nicht Fragen wie: “Können Sie mich (und meine Kollegen) dabei unterstützen, einen stärkeren Teamspirit zu entfalten?” Sondern der offizielle Anlass für die Kontaktaufnahme ist vielmehr stets ein unternehmerisches Thema oder Problem. Zum Beispiel: “In unserer Organisation kooperieren die Bereiche nicht wie gewünscht. Deshalb …”.

Kriterien für die Auswahl von Beratern

Nach entsprechenden Kriterien erfolgt auch die Auswahl der Berater. Die Top Executives müssen ihnen zutrauen, dass sie die Herausforderungen, vor denen ihre Organisation steht, kennen und verstehen, und einen Ergebnisbeitrag dazu leisten, diese zu meistern.

Diese Kompetenz schreiben Top-Manager meist nur anderen zu, welche ähnliche Biografien wie sie haben. Das heißt: Die Biografie von Beratern, die zum Beispiel auf der CEO-Ebene agieren, muss ein Bild darüber geben, dass dieser sich in der Welt des Top-Management parkettsicher bewegt. Zudem muss der Curriculum Vitae “Stationen” enthalten, die aus Sicht der Top-Entscheider für “Excellence” stehen. Die Top-Entscheider wollen sozusagen, aus der Biografie des Berater, Auszüge und Ähnlichkeiten mit ihrer eigene Biografie erkennen. Zentrale Bedeutung hat bei der Auswahl die Affinität  und das Verständnis des Geschäfts.

Sparringspartner für Top dogs

Deshalb brauchen Top-Entscheider auch Sparringspartner mit Rückgrat und Standing, die bereit sind, Risiken einzugehen. Denn nur dann entsteht bei ihnen das Gefühl: Dieser Berater kann mich und meine Kollegen (heraus-)fordern und die gewünschte Entwicklung auslösen. 

Beim Beraten und Coachen von Top Executives geht es selten darum, individuelle Schwächen zu beseitigen. Denn als Individuen sind die Top Executives bereits spitze – sonst hätten sie ihre Position nicht erreicht. Das Ziel lautet vielmehr ihre persönliche Wirksamkeit und damit dann auch die Wirksamkeit der Organisation zu erhöhen. Und dies ist nur möglich, wenn klar ist, wie die betreffenden Top-Manager und ihr Verhalten auf das Umfeld wirkt. Und welche Verhaltensweisen die Wirksamkeit beeinträchtigen.

Performance steht im Mittelpunkt 

Gerade wenn es darum geht, die Wirksamkeit eines Top Management Teams zu erhöhen, muss klar vermittelt werden, dass die Veranstaltung nicht zum Vergnügen durchgeführt wird. Vielmehr soll die Wirksamkeit des Teams als Ganzes erhöht werden. So dass zum Beispiel die von den Kapitalgebern vorgegebene Umsatzrendite von 15 Prozent erreicht wird. 

Die Herausforderung ist also unternehmerischer Natur, eine “Business Challenge”. Und das Ziel der Verbesserung ist es, die Dynamiken zu durchbrechen, die ihrer Bewältigung im Weg stehen. Und hierfür ist es nötig, die individuellen und kollektiven Verhaltensweisen und -muster der Top Team-Mitglieder zu thematisieren, die die Performance schmälern.

Hierzu sind die meisten Top-Manager auch bereit. Auch wenn es ihnen schwer fällt, mit ihren Kollegen oder Mitarbeitern darüber zu sprechen. Als Alpha-Tiere gilt für sie jedoch die Maxime “No pain, no gain”. Deshalb springen sie auch über ihren Schatten, wenn dies für das Erreichen von übergeordneten Zielen unabdingbar ist. Und genau dies muss ein guter Top Management Berater und Coach erreichen. 

Autor:

Dr. Matthias Hettl ist bekannt als internationaler Managementberater. Er trainiert und coacht Vorstände, Geschäftsführungen und Führungskräfte. Zudem vertrat er eine Professur für Management und verfügt über langjährige Führungsexpertise. Erfahrung hat er als Aufsichtsrat, Geschäftsführer sowie auch international als Consultant bei den Vereinten Nationen. Als renommierter Management- und Führungsexperte ist er ein gefragter Speaker.

Mehr Informationen unter: Hettl Consult

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