VUCA – World 

VUCA die Abkürzung für Volatilität (Volatility), Unsicherheit (Uncertainty), Komplexität (Complexity) und Vieldeutigkeit (Ambiguity) verdeutlicht, unter welchen Herausforderungen Führungskraft heute leben.

Herausforderung VUCA

In Ihren Projektteams sind Mobilität, Flexibilität und Geschwindigkeit gefragt. Die Informationsflut nimmt zu und die Halbwertzeit des Wissens ab. Das bedeutet für Sie, Ihre Entscheidungen als Leader basieren nicht mehr auf einer umfassenden Wissensbasis. Für eine ausreichende Analyse und Bewertung von Alternativen fehlt Ihnen die nötige Zeit. Denn aufgrund der Komplexität der Sachverhalte können Sie nicht mehr eindeutig sicher sein, ob Ihre Entscheidung richtig oder falsch ist. Es geht weniger darum, dass Sie die Wahrheit finden. Sondern mehr darum, dass Sie ein Gefühl dafür bekommen, dass sich eine Entscheidung als richtig erweist. Das heißt, Sie müssen flexibler reagieren und sich schneller an veränderte Umstände anpassen.

Volatilität

Volatilität führt dazu, dass für Sie die Stabilität im unternehmerischen Umfeld immer geringer wird. Es ist schwierig vorhersehbar, wann sich die nächste kleinere oder größere Änderung mit unmittelbarer Auswirkung auf Ihr Unternehmen einstellt. Unsicherheit und eine geringe Berechenbarkeit, notwendige Voraussetzungen für jede valide Planung, nehmen damit deutlich zu. Dies führt auch dazu, dass es schwieriger wird Zahlen „richtig“ zu interpretieren, da diese kontroverse Schlüsse zulassen.

Komplexität

Eine gestiegene Komplexität ergibt sich im täglichen Führungsbusiness. Unter anderem auch durch die Globalisierung und digitale Vernetzung. Diese führt dazu, dass verschiedene Akteure und Interessen, hochdynamisch und interaktiv agieren. Und das in einem vielschichtigen und schwer steuerbaren Geflecht aus Reaktion und Gegenreaktion.

Vieldeutigkeit

Zudem bringt die Vieldeutigkeit mit sich, dass Anforderungen an Sie nicht eindeutig sind. Diese stehen sogar manchmal im Widerspruch zueinander. Das bringt Sie und Ihre Mitarbeiter in Konflikte und stellt sie teilweise vor unlösbare Aufgaben. So zum Beispiel bei der Vielfach praktizierten Trennung von fachlichem und disziplinärem Vorgesetzten. Oder beim Umsetzen von Vorgaben aus dem Top Management, die mit Ihren persönlichen Wertesystem in Konflikt stehen. VUCA setzt Sie als Führungskraft und Ihre Mitarbeiter deutlich stärker unter Druck.

Unsicherheit

Mit dieser neuen VUCA-Herausforderung müssen Sie als Führungskraft erfolgreich umgehen lernen. Eine erfolgreiche Strategie in VUCA-Zeiten hat nach Charles-Edouard Bouée das gesamte Umfeld im Blick. Und es ist hoch adaptiv bezüglich der Fluidität der Umgebung. Das heißt, das große Ganze zu sehen und sich bewusst sein, wie beweglich und im Fluss alles ist. Damit bedarf es einerseits einer klaren Zielformulierung, die andererseits nicht zu starr ausdifferenziert sein darf. Hier bedarf es einer gewissen Flexibilität, Anpassungsfähigkeit und Unschärfe, die Spielraum für die nötige kurzfristige Anpassung zulässt.

Der Rahmen dieser Anpassungen muss dabei klug gestaltet und für schnelle Umsetzung geeignet sein. Es bedarf also einer Führungskraft mit einer wachen Aufmerksamkeit, wann der richtige Moment für den Eingriff gekommen ist und eines beherzten Agierens. Dazu brauchen Sie relativ autarke Teams mit Entscheidungskompetenz, die sich nicht von verzögernden hierarchischen Entscheidungsstrukturen ausgebremst werden. Das wiederum verlangt von dezentralen Entscheidern, dass diese mit einer Situation auftretender Widersprüchlichkeiten umgehen und vor allem Entscheidungen treffen können.

Flexibilität

Schnelle Aktion und geduldiges Warten,(während dessen Sie jedoch stets hoch aufmerksam einsatzbereit bleiben, wechseln sich ab. Damit Sie den richtigen Zeitpunkt zum Agieren erkennen, benötigen Sie insbesondere informelle Informationen. Das heißt, dass Sie gut vernetzt sein müssen, um auch die Auswirkungen ungeschriebener Gesetze aus Ihrem internen und externen Führungsumfeld in Ihre Entscheidungen miteinbeziehen können.

Sicherheit vs Freestyle

Für den Teil Ihrer Mitarbeiter, die einen größeren Bedarf an Sicherheit und Regelwerk haben, die mit freien Strukturen nicht gut umgehen können heißt das umzudenken. Es gilt fortan ein Sowohl-als-auch. Die Regeln und Strukturen sind fundamental für Führungserfolg, diese gelten als Orientierung uneingeschränkt weiter. Jedoch verlangt das nach einer Fuzzylogik, einer Unschärfe und dem leben und aushalten von Widersprüchen.

Vertrauenskultur

Dies gelingt nur in einer ausgeprägten Vertrauenskultur und an einigen Stellen auch einem Vertrauensvorschuss. Diese ist die zentrale Voraussetzung für zukünftigen Erfolg. Dies müssen Sie mit Ihrem Team schaffen, denn Vertrauen führt. Vertrauensvolle Menschen glauben eher an gute Lösungen und suchen gezielt nach ihnen. Konflikte werden eher beruhigt als eskaliert. Das lässt sich lernen und entwickeln. Lernen Sie als Führungskraft nicht zu vertrauen wird es Ihrem Unternehmen an Wendigkeit, Schnelligkeit und Beherztheit fehlen, um erfolgreich in der VUCA-Welt zu bestehen.

Über den Autor:

Dr. Matthias Hettl ist bekannt als internationaler Managementberater. Er trainiert und coacht Vorstände, Geschäftsführungen und Führungskräfte. Zudem vertrat er eine Professur für Management und verfügt über langjährige Führungsexpertise. Erfahrung hat er als Aufsichtsrat, Geschäftsführer sowie auch international als Consultant bei den Vereinten Nationen. Als renommierter Management- und Führungsexperte ist er ein gefragter Speaker.

Mehr Informationen unter:   Hettl Consult

 

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