Führung kompakt Matthias Hettl

Führung kompakt

Autor: Hettl Consult
23. September 2016
Führung kompakt Matthias Hettl

Führung kompakt

Autor: Hettl Consult
23. September 2016

Führung kompakt

Führung kompakt – 5 Interview Fragen an: Matthias K. Hettl

Führung kompakt: Welches sind die wichtigsten Führungsinstrumente?

Für effektives Führen benötigen Sie das Wissen über die zentralen Führungsbereiche und deren zielgerichtete Anwendung in der Praxis. Diese umfassen insgesamt 15 Instrumente aus den fünf Bereichen:

  • zentrale Führungswerkzeuge (Führungsstil, Mitarbeitergespräch, Machtfaktoren)
  • überzeugende Kommunikationstools (Meeting, Präsentation, Managementbericht)
  • nachhaltige Motivationsinstrumente (Motivation, Anerkennung, Leistungsbeurteilung)
  • erfolgreiche Selbstmanagementmethoden (Zeitmanagement, Arbeitsmethodik, Ballastbeseitigung)
  • wirksame Organisationsmitteln (Budgetierung, Stellenbeschreibung, Mitarbeiterauswahl).

Dabei ist der Fokus auf wenige, aber wirksame Führungsinstrumente gerichtet. Die Rückmeldungen von einer Vielzahl an erfahrenen Führungskräften aus unzähligen Führungstrainings und Führungscoaching zeigt, dass diese dadurch einen wertvollen, praktikablen und erfolgsorientierten Führungskompass für die tägliche Arbeit erhalten.

Führung kompakt: Auf den Einsatz welcher Maßnahmen sollten Führungskräfte hingegen verzichten?

Eine vielfach praktizierte und leider wenig hilfreiche und zielführende Maßnahme von Führungskräften ist „Kontrollwahn“ und mangelndes Vertrauen. Dies äußert sich in detaillierten und umfangreichen Statusberichten, dem Glauben Aufgaben als Führungskraft immer besser zu erledigen, als der eigene Mitarbeiter und dem Agieren als Micromanager, der sich um alle Einzelheiten selbst kümmert. Sicher ist es wichtig als verantwortliche Führungskraft über die Vorgänge und den Status im eigenen Bereich informiert und up-to date zu sein. Jedoch ergibt sich hier ein großer Spielraum im Bereich der Delegation, der Bereitschaft der Förderung und des Empowerment von Mitarbeitern und damit des Aufbaus von gegenseitiger Wertschätzung und Vertrauen.

Führung kompakt: Wie kann ein Chef überprüfen, ob sein Führungsstil erfolgreich ist?

Mitarbeiter verlassen Führungskräfte und nicht Unternehmen. Daher ist es für jedes Unternehmen überlebenswichtig, die Leistung und das Verhalten seiner Führungskräfte und damit auch die Wirkung des Führungsstils zu überprüfen. Es gilt: „Feedback ist das Frühstück der Champions“.

Das Führungs-Feedback-System LEAD Navigator® von Hettl Consult gibt hier professionelle und umfassende Auskunft. Es zeigt die Kompetenzen einer Führungskraft aus unterschiedlichen Blickwinkeln (Vorgesetzte, Kollegen, Mitarbeiter) und gibt konkrete Hinweise und Maßnahmen, wie die Kompetenzen verbessert werden können.

20 Haupteinflussbereiche

Der individuelle Ist-Zustand wird auf der Basis von 20 Haupteinflussbereichen die von entscheidender Bedeutung für eine effektive Führung der Führungskraft sind, evaluiert. Die Auswertung der Aussagen aller Beteiligten zeigt der Führungskraft dann, wie sie von ihrer direkten Arbeitsumwelt wahrgenommen wird.

Darauf aufbauend werden gemeinsam mit der Führungskraft Maßnahmen erarbeitet, um die Führungsleistung zu verbessern und effektiver zu gestalten. Bei regelmäßiger Anwendung des LEAD Navigator® wird die Entwicklung von Führungskompetenzen nachhaltig positiv beeinflusst.

Die Erkenntnisse, die mithilfe des LEAD Navigator® gewonnen werden, helfen, den Führungsstil des Vorgesetzten zu visualisieren und zu verbessern. Feedback ist also enorm wichtig, denn es verbessert insbesondere die Beziehungen zwischen Führungskraft und Mitarbeitern und bindet so zugleich die Talente an das Unternehmen

Führung kompakt: Welchen Führungsstil empfehlen Sie?

Die Frage nach dem richtigen Führungsstil ist eine sehr berechtige und eine sehr wichtige Frage. Denn es gibt keinen einzig richtigen Führungsstil, sondern nur einen der individuellen Führungssituation und dem Mitarbeiter angemessenen Führungsstil. In der Grundausrichtung helfen die folgenden vier Führungsstile weiter, die sich in der Praxis bewährt haben. Diese sind Anleiten, Argumentieren, Coachen und Delegieren.

Je nach situativem Reifegrad des Mitarbeiters, also je nach momentanem Zustand bei der Übergabe einer konkreten Arbeitsaufgabe, kann der eine oder der andere Führungsstil zielführend und wirksam sein. Zielrichtung ist es, an den Mitarbeiter in der Idealausprägung alle Aufgaben delegieren zu können. Dies ist jedoch ein Entwicklungsprozess, den die Führungskraft gemeinsam mit dem Mitarbeiter beschreiten muss.

Führung kompakt: Wie sollte ein Chef auf Konflikte in seinem Team reagieren?

Grundsätzlich ist es wichtig, als Führungskraft es gar nicht zu einem Konflikt kommen zu lassen und sensibel mögliche Konfliktbereiche zu beobachten. Denn Konflikte haben die Tendenz zu eskalieren. Daher sind Konflikte zeitnah zu lösen, denn werden sie verschleppt vergrößern sie sich.

Häufig ist zu beobachten, dass Teamkonflikte falsch angegangen werden. Zuerst gehen die Teilnehmer dem Konflikt aus dem Weg oder wollen diesen nicht wahrhaben. Statt sich darüber auszusprechen, was die Ursache des Konflikts ist, herrscht eher Schweigen.

Signale der Teammitglieder erkennen

Soweit dürfen Sie es nicht erst kommen lassen. Nehmen Sie erste Signale wahr und sprechen Sie mit ihrem Teammitgliedern über Ihre Eindrücke und Wahrnehmungen. Zu einer aktiven und zielgerichteten Konfliktlösung ist es wichtig, dass jedes Teammitglied seine eigenen Ressourcen, Gefühle und inneren Beweggründe, wie auch die seiner Kollegen erkennt und mit diesen wertschätzend umgeht.

Nur so bleibt ein Team arbeitsfähig und kann sich weiterentwickeln. Denken Sie auch immer daran, dass nicht jede Ungereimtheit gleich in einen veritabler Konflikt führt. Produzieren Sie also keine Konflikte um ihrer selbst willen.  Andererseits sollten Sie als Führungskraft nicht zu lange warten, bis es zum Knall kommt. Vielmehr gilt es, frühzeitig Konfliktpotenziale zu erkennen und zu bearbeiten. Hier ist ihr Fingerspitzengefühl gefragt. Das Ziel dabei ist, dass allen Teammitgliedern die Konfliktpotenziale und ihre Ursachen bewusst sind.  Nur wer die Probleme kennt, kann auch gezielt darauf reagieren und Maßnahmen ableiten, wie diese in den Griff zu bekommen sind.

Über den Autor:

Dr. Matthias Hettl ist als international bekannter Managementberater, Trainer und Coach für Vorstände, Geschäftsführungen und Führungskräfte tätig. Er vertrat eine Professur für Management, verfügt über langjährige Führungserfahrung, u. a. als Aufsichtsrat, Geschäftsführer sowie auch international als Consultant bei den Vereinten Nationen. Als renommierter Speaker ist er ein gefragter Management- und Führungsexperte.

Mehr Informationen unter: Hettl Consult

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